Unsere Geschichte

Woher wir kommen

Als christliche Kirche gehen wir zurück auf Jesus Christus und dessen Zusage an Petrus in der Bibel, “Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen” (Matthäus 16,18).

Die Christen stellten sich seit Beginn dieses Glaubens die Frage, wie sie ihren Glauben ausdrücken und in Worte fassen. Wir bekennen uns mit dem apostolischen Glaubensbekenntnis zu dem biblischen Gott. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden Bekenntnisse, die den gemeinsamen Glauben auf evangelische Weise ausdrückten.

Die geschichtlichen und theologischen Wurzeln unserer Gemeinde gehen zurück auf die Täuferbewegung in Mitteleuropa. Sie wurden zuerst unter dem Namen Wiedertäufer (Anabaptisten) und später meistens als Mennoniten bekannt. Durch anhaltende, heftige Verfolgung im 16. Jahrhundert wichen viele der niederländischen Mennoniten nach Holstein, Hamburg, West- und Ostpreußen, ins Weichsel- und Memelgebiet aus, wo sie als fleißige und kenntnisreiche Kolonisatoren und Landwirte siedelten.

Gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten viele deutsche Mennoniten aus West- und Ostpreußen nach Russland, vorwiegend in die Ukraine aus, um das Land zu erschließen. Ihnen wurden viele Privilegien, wie Glaubensfreiheit, Befreiung vom Militärdienst, Selbstverwaltung und einige wirtschaftliche Vorteile versprochen.

Mit der Zeit verwischten sich oft durch wirtschaftlichen Erfolg die Grenzen zwischen geistlichen und weltlichen Interessen. Es kam oft zu Streitigkeiten in den Gemeinden zwischen traditionellen Mennoniten und solchen, die nach der Bibel zu leben wünschten. Ein Zweig der Erweckungsbewegung innerhalb des Mennonitentums in Südrussland Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich zu einer eigenständigen Gemeinderichtung: 1860 wurde die Mennonitische Brüdergemeinde gegründet.

Durch die Revolution in Russland und des darauf folgenden kommunistischen Regimes, waren fast alle Gemeinden durch Verfolgung zerstört bzw. aufgelöst worden. Die in den 60er Jahren hervorkommende Erweckung führte zu Erneuerungen von vielen ehemals bestandenen Gemeinden als auch zu Gemeindeneugründungen.

Aus politisch vorgegebener Registrierungspflicht der Gemeinde und fortwährender Verfolgung und Repressalien, schlossen sich viele Mennoniten-Brüdergemeinden deshalb den Baptisten in Russland an, ohne ihre Glaubensüberzeugung und Tradition wesentlich zu verändern.

So kam es, dass oft der Name ausgetauscht wurde aber im Kern die Brüdergemeinde blieb. Aus diesem Hintergrund und mit der Prägung fortbestehender Mennoniten-Brüdergemeinden, wollten viele doch letztendlich in ihrer Art Gott gehorsam sein und ihm so dienen.

Entstehungsgeschichte

Die Entstehungsgeschichte unserer Gemeinde ist eng mit den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der 90er Jahre verknüpft. Angesichts der politischen Umbrüche Ende der 80er Jahre in der Sowjetunion nutze ein Großteil der Deutschen dort die Möglichkeit, nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Verfolgung, einen Neuanfang in Freiheit in Deutschland zu wagen.

Bedingt durch die Auswanderung einiger Deutscher aus der ehemaligen Sowjetunion schon in den 70er Jahren, bestand in Detmold bereits eine Brüdergemeinde. Aufgrund der erneuten großen Einwanderungswelle vieler Deutscher Ende der 80er wurde die bestehende Brüdergemeinde in Detmold durch den starken Zuzug, regelrecht überfüllt. Es sollten weitere Gemeinden gegründet werden.

So war der Anlass der Gemeindegründung zum einem die Umsiedlung vieler Gläubigen aus der ehemaligen Sowjetunion und zum anderen der Zweck eine Entlastung der bestehenden Brüdergemeinde, die Räumlichkeiten des bestehenden Gemeindehauses gaben keine Alternativen her.

Die ersten Gottesdienste der neuen Gemeinde wurden in den Räumen der Gemeinde in der Felix-Fechenbach-Straße durchgeführt, und zwar schon um 8:00 Uhr morgens. Gleichzeitig wurde nach geeigneten Räumen für die Durchführung von Gottesdiensten gesucht. Im Frühjahr 1989 erteilte die Stadt Detmold die Genehmigung, Gottesdienste in der Aula des Schulzentrums in der Sprottauer Straße 9 zu veranstalten.

Am 15. Mai 1989 fand in einem feierlichen Gottesdienst die Aussendung aus der bestehenden Gemeinde statt. Und so entstand die Evangelische Freikirche Heidenoldendorf (im Vereinsregister eingetragen als Baptisten-Brüdergemeinde e.V.) offiziell als eigenständige Gemeinde mit zunächst 176 Mitgliedern.

Der Wunsch nach eigenen Räumlichkeiten wurde immer stärker und so begann man im Dezember 1991 mit dem Bau des Gemeindehauses in Heidenoldendorf, Adolf-Meier Straße 36. Das Haus wurde durch Spenden der Mitglieder finanziert und durch freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz, fast ausschließlich in Eigenleistung, erstellt. Nach nur 17 Monaten Bauzeit wurde das Gemeingehaus im Juli 1993 feierlich eingeweiht.
In den darauf folgenden Jahren wuchs die Gemeinde stetig, so dass die Gemeinde Ende 2003 897 Mitglieder zählte. Die Gottesdienste am Sonntag wurden  von weit mehr als eintausend Menschen besucht.
„2009 feierten wir als Gemeinde unser Jubiläum – 20 Jahre Bestehen der Gemeinde – und das mit 1036 Mitgliedern. Wir können nicht behaupten, dass wir am Anfang eine Vision hatten zu einer Gemeinde dieser Größe zu werden. Was uns damals bewegte, war das Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach Ermutigung und der Wunsch, den Glauben an Jesus miteinander zu teilen. Gott hat mehr gegeben als wir erbeten haben und uns jemals vorstellen konnten. Es kamen immer mehr Menschen zur Gemeinde. Viele Aktivitäten und Dienstbereiche sind mit der Zeit mehr und mehr geworden. Das alles können wir nur der Treue Gottes zuschreiben.“

Kontakt

Pastor David Priss
Telefon 0 52 31 - 305 78 100
E-Mail david.priss@freikirche-hl.de